Wenn es um weltweite
Klimaänderungen geht, so liest und
hört man zunehmend
Widersprüchliches. Innerhalb von 5
Themenkomplexen haben wir uns mit
den gewichtigsten Argumenten
derjenigen auseinander gesetzt,
die keinen Handlungsbedarf in
Sachen Klimaänderung sehen.
Inhaltsverzeichnis
Und hier gibt es
Diagramme, Infografiken, Karten
und Tabellen zum Herunter laden
!
[
https://www.umweltbundesamt.de/daten/datensuche
^^^^
: Themenkomplex 1 :
Wesentliche
Vorraussetzungen für
Klimaänderungen sind nicht
erfüllt.
CO2
nimmt in der Atmosphäre
nicht zu, bzw. die gemessenen
Veränderungen der CO2-Konzentration
können nicht auf anthropogene,
sondern nur auf natürliche
Einflüsse (zum Beispiel
Vulkantätigkeit) zurückgeführt
werden.
Die
Befriedigung immer weiter
steigender Bedürfnisse der
Menschen bringt einen wachsenden
Energiebedarf (zum Beispiel für
Heizung, Verkehr, Erzeugung von
Strom) mit sich. Durch menschliche
Aktivitäten wie die Verbrennung
fossiler Rohstoffe oder
Landnutzungsänderungen wird
ständig CO2
freigesetzt. Teilweise wird das
emittierte CO2 über
längere Zeit in Ozeanen
gespeichert und in der Biosphäre
gebunden.
Aber noch knapp
50 Prozent verbleiben in der
Atmosphäre und reichern sich
aufgrund der langen Lebensdauer
dort an. Dies führt zwangsläufig
zu der seit Beginn der
Industrialisierung festgestellten
kontinuierlichen Zunahme der CO2-Konzentration
in der Atmosphäre. Auf der
Grundlage unterschiedlicher
Untersuchungsmethoden können
folgende Aussagen über die
Entwicklung der atmosphärischen CO2-Konzentrationen
getroffen werden: Die 1958 am
Observatorium Mauna Loa (Hawaii)
begonnenen Direktmessungen des CO2
schließen sich mit einem Wert von
315 parts per million (ppm)
nahtlos an die aus
Eisbohrkernuntersuchungen
rekonstruierte zeitliche
Entwicklung der troposphärischen
CO2-Konzentrationen an.
Seit Beginn der Industrialisierung
ist die mittlere CO2-Konzentration
in der Atmosphäre von 275 auf
circa 358 ppm (1994)
gestiegen. Die stetige Zunahme der
CO2-Konzentration zeigt
sich nicht nur an der Messstelle
auf Mauna Loa, sondern ist
weltweit an den unterschiedlichen
Messpunkten zu verzeichnen. Die
kontinuierliche Zunahme der CO2-Konzentration,
gemessen auf Mauna Loa, kann damit
nicht mit dem in der Nähe tätigen
Vulkan begründet werden. Bis
Anfang der 90er Jahre betrug der
mittlere Anstieg etwa 1,8 ppm pro
Jahr. Während dieses Zeitraumes
aufgetretene Abweichungen vom
allgemeinen Trend
konnten hauptsächlich auf El Niño
- Ereignisse zurückgeführt werden.
El-Niño-Ereignisse
werden circa alle 3-5 Jahre an der
Westküste Südamerikas beobachtet.
Dabei treten drastische
Veränderungen der
Ozeantemperaturen, der Passatwinde
und Niederschlagsverhältnisse auf.
Das pazifische Klimaphänomen hat
weltweit Auswirkungen auf das Wetter.
So kommt es nicht nur zu
gewaltigem Fischsterben und zu
Ernteverlusten in dieser Region,
sondern zum Beispiel auch zu
Dürren in Australien und
Waldbränden in Indonesien.
Ein gewisses Problem liegt darin,
dass zu Beginn der 90er Jahre
zeitweise ein verlangsamtes
Wachsen der CO2-Konzentrationen
beobachtet wurde, dessen Erklärung
noch unsicher ist. Es wird
vermutet, dass diese geringere
Zunahme in Zusammenhang mit dem
Ausbruch des Pinatubo von 1991 und
der damit gleichzeitig
einhergehenden kurzzeitigen
globalen Abkühlung (durch Zunahme
des stratosphärischen Aerosols)
steht: Die kurzzeitigen
Abweichungen vom mittleren Anstieg
der CO2-Konzentrationen können
entweder infolge verstärkter CO2-Aufnahme
durch die terrestrische Biosphäre
und Ozeane oder infolge
verringerter CO2-Emission
durch abgeschwächte Mineralisation
toter organischer Materie durch
mikrobielle Aktivitäten
hervorgerufen worden sein.
Jüngste Messungen zeigen seit etwa
Ende 1993 wieder deutlich den
steigenden Trend der CO2-Konzentrationen
der letzten Jahrzehnte.
CO2-Anstieg
in der Atmosphäre ist Folge der
Freisetzung von CO2 aus
Ozeanen bei deren Erwärmung.
Dieses Phänomen
kann bei jeder sich erwärmenden
Sprudelflasche beobachtet werden.
Die Stichhaltigkeit dieser
Behauptung kann experimentell
überprüft werden, indem der CO2-Gehalt
in der Atmosphäre über dem Ozean
und die im Wasser der Ozeane
gelöste CO2-Menge
parallel gemessen werden.
Hierbei zeigt sich, dass letztere
niedriger ist, als es den
Gleichgewichtsbedingungen
entsprechen würde, dass das Wasser
der Ozeane also global
untersättigt ist und somit CO2
von der Atmosphäre in die Ozeane
übergeht, und diese als CO2-Senke
wirken. Dieser Befund wird auch
durch Messungen des
Kohlenstoffisotops C14
bestätigt. C14-Messungen
erlauben zwischen CO2
aus biogenen Quellen und fossilem
CO2 zu unterscheiden,
da das in der Atmosphäre als Folge
der kosmischen Höhenstrahlung
gebildete C14 bei
fossilen Brennstoffen bereits
zerfallen ist. Durchgeführte C14-Messungen
von atmosphärischem CO2
belegen, dass tatsächlich dieses
Isotop fehlt oder gemindert ist
und der atmosphärische CO2-Anstieg
auf Emissionen aus der Verbrennung
fossiler Brennstoffe
zurückzuführen ist.
Eine
Verdopplung der CO2-Konzentration
kann aufgrund der begrenzten
fossilen Reserven nicht eintreten.
Die Behauptung
stimmt für die derzeit gesicherten
Vorräte der gesamten fossilen
Reserven, da diese bei ihrer
Verbrennung zwar rechnerisch eine
Verdopplung der
Kohlendioxid-Konzentrationen
gegenüber dem vorindustriellen
Wert von 280 ppm in der Atmosphäre
bewirken würden, das Kohlendioxid
aber nur etwa zur Hälfte in der
Atmosphäre verbleibt (rund ein
Drittel des freigesetzten
Kohlendioxids wird durch die
Ozeane aufgenommen). Somit wäre
eine Verdoppelung des
Kohlendioxidgehaltes in der
Atmosphäre eigentlich nicht
möglich.
Zu bedenken ist
jedoch, dass die tatsächlich
vorhandenen Mengen an fossilen
Brennstoffen weit größer sind als
die heute sicher gewinnbaren
Vorräte. Bei Kohle beispielsweise
rechnet man aufgrund neuer
Erkundungs- und
Erschließungstechniken sowie
zunehmender Energiepreise mit etwa
der zehnfachen Menge sicher
gewinnbarer Vorräte, und mit
weiteren technischen Fortschritten
wurde und wird dieser Wert ständig
nach oben korrigiert. Langfristig
kann deshalb mit wesentlich
höheren sicher gewinnbaren
Brennstoffmengen gerechnet werden,
die ausreichen, um den
Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre
tatsächlich weit mehr als zu
verdoppeln.
Auch ist zu
bedenken, dass nur rund die Hälfte
des Effekts anthropogener
Treibhausgase auf Kohlendioxid
beruht. Bei Mitberücksichtigung
der übrigen "Klimagase", die in CO2-Äquivalenten
ausgedrückt werden können, würde
ohne Gegenmaßnahmen die
Verdopplung wahrscheinlich bereits
deutlich vor Mitte des nächsten
Jahrhunderts erreicht werden.
Darüber hinaus ist schwer
voraussehbar, ob auch in Zukunft
bei steigender
Kohlendioxid-Konzentration und
Erwärmung der Ozeane Kohlendioxid
im gleichen Umfang wie bisher von
den Ozeanen aufgenommen wird.
Da der Mensch
mit der Atemluft CO2 an
seine Umwelt abgibt, ist die
wesentliche Ursache des
beobachteten CO2-Konzentrationsanstiegs
die wachsende Weltbevölkerung.
Auch die Verbrennung von Holz
führt zu einer Erhöhung der CO2-Konzentration
in der Atmosphäre.
Es ist richtig,
dass bei der Atmung Kohlendioxid
freigesetzt wird. Um die
Problematik korrekt beurteilen zu
können, ist es jedoch wichtig, zu
wissen, dass sich der auf der Erde
vorhandene Kohlenstoff in einem
biogeochemischen Kreislauf bewegt.
Die Entstehung von CO2
bei der Atmung von Mensch und Tier
beschreibt einen winzigen
Bruchteil des gesamten
Kohlenstoffkreislaufs, dessen
wichtigste Zirkulationsmechanismen
die Einbindung von CO2
durch die Photosynthese
und die Veratmung von
Kohlehydratmolekülen unter Abgabe
von CO2 darstellen. Der
Mensch ist in diesem Teil des
natürlichen Kreislaufes
eingebunden, er atmet CO2
aus, welches das Oxidationsprodukt
der im Körper erfolgenden
Verbrennung von Nahrungsmitteln
ist.
Dieses über die
Atmung freigesetzte CO2
wird jedoch der Atmosphäre durch
die Photosynthese
landwirtschaftlicher Nutzpflanzen,
die der Ernährung dienen, wieder
entzogen. Damit schließt sich das,
im Übrigen völlig willkürlich
herausgegriffene, Teilstück des
großen C-Kreislaufes. Die
Veratmung von Kohlenstoff setzt
also nur CO2 frei,
welches der Atmosphäre durch
Photosynthese entzogen wurde.
Folglich entsteht kein CO2,
welches "zusätzlich" emittiert
wird und zu einer Anreicherung von
CO2 in der Atmosphäre
führen könnte. Die CO2-Bilanz
ist, über einen längeren Zeitraum
betrachtet, selbst unter der
Voraussetzung einer wachsenden
Weltbevölkerung, ausgeglichen.
Ähnlich verhält
es sich bei der Verbrennung von
Holz. Holz ist kein fossiler
Rohstoff, welcher im Laufe von
Jahrmillionen gebildet wurde. Wir
bezeichnen Holz als nachwachsenden
Rohstoff. Der Baum nimmt im Laufe
seines Lebens durch Assimilation
(Photosynthese) CO2 aus
der Atmosphäre auf und setzt es in
Biomasse
um. Stirbt der Baum oder wird er
abgeholzt, wird der jetzt in
Kohlenhydraten gebundene
Kohlenstoff entweder über einen
längeren Zeitraum durch Atmung und
Verwesung oder aber sofort durch
Verbrennung wieder zu CO2
umgesetzt und an die Atmosphäre
abgegeben. Der Kohlenstoff
durchläuft aber in beiden Fällen
Teile des natürlichen Kreislaufs
(Bindung durch Assimilation,
Freisetzung durch mikrobielle
Veratmung).
Wird nun immer
genauso viel Holz aufgeforstet wie
eingeschlagen und verbrannt, trägt
die Holzverbrennung nicht zum
zusätzlichen Treibhauseffekt
bei, da das durch die Verbrennung
freiwerdende CO2 wieder
durch die Photosynthese in
aufwachsenden Bäumen in Form von
Biomasse (Holz) gebunden wird. Die
Bilanz von verbrannter und
aufwachsender Biomasse ist daher
über die Jahre hinweg
ausgeglichen, es kommt nicht wie
bei der Verbrennung fossiler
Rohstoffe zu einer langfristigen
Anreicherung von CO2 in
der Atmosphäre. In diesem Kontext
ist auch das immer wieder
vorgebrachte Argument zu sehen,
die fossilen CO2-Emissionen
betragen nur wenige Prozent der
natürlichen biogenen Emissionen.
Letztere stellen nur einen
ständigen Austausch von
Kohlenstoff hauptsächlich zwischen
Biosphäre und Atmosphäre ohne
Trend dar, erstere führen zu
steter Zufuhr und damit
Konzentrationszunahme der
Atmosphäre.
Eine erhöhte
CO2-Konzentration hat
einen Düngeeffekt zur Folge,
welcher über eine verstärkte
Biomassebildung die
Senkenkapazität der Biosphäre
vergrößert.
Pflanzen
benötigen CO2, um es
mittels der Photosynthese in
Biomasse (hauptsächlich
Kohlenhydrate) umzusetzen. Eine
höhere CO2-Konzentration
begünstigt tendenziell die
Photosyntheseleistung der
Pflanzen. Zur Schätzung der
Größenordnung dieses CO2-Düngeeffekts
werden Labor- und
Felduntersuchungen sowie
Modellstudien durchgeführt.
In der Regel
wird dabei eine künstliche
Atmosphäre mit zum Beispiel
doppeltem CO2-Gehalt
erzeugt oder den Modellen zugrunde
gelegt. Meist versorgt man die
Pflanzen in diesen Untersuchungen
optimal mit den notwendigen
Nährstoffen und Wasser. Alle
bekannten Studien, meist
Kurzzeitexperimente mit isolierten
Pflanzen, weisen auf ein breites
Spektrum von Reaktionen einzelner
Spezies hin. Abhängig von der
Pflanzenart wird sowohl von mehr
als verdreifachtem als auch fast
halbiertem Pflanzenwachstum
berichtet.
In mehreren Fällen wurde zunächst
eine Zunahme der
Biomasseproduktion beobachtet, die
sich in den Folgejahren aber
abschwächte und sich teilweise
auch ins Gegenteil verkehrte.
Untersuchungen einiger weniger
Ökosysteme wurden durchgeführt.
Diese ergaben für gemäßigte
Feuchtgebiete stärkere und für
Tundragebiete sehr geringe
Steigerungen der Nettoproduktion
des Ökosystems. Untersuchungen für
Forstgebiete fehlen bisher.
Modelluntersuchungen weisen darauf
hin, dass während der 80er Jahre
durch den CO2-Düngeeffekt
jährlich etwa 1,8 bis 7,3
Milliarden Tonnen Kohlendioxid
zusätzlich durch die Biosphäre
aufgenommen wurden. Da durch den
Menschen jährlich etwa 26
Milliarden Tonnen Kohlendioxid
emittiert werden, könnten im
günstigsten Fall durch den
Düngeeffekt 28 Prozent der
anthropogenen Emissionen in der
Biosphäre gespeichert werden. Im
ungünstigeren Fall sind es jedoch
nur 5 Prozent.
Viele Fragen im
Zusammenhang mit dem CO2-Düngeeffekt
sind noch ungeklärt - so zum
Beispiel die Frage, wie sich dabei
die Zusammensetzung der Ökosysteme
ändert, da aufgrund
physiologischer Unterschiede nicht
alle Pflanzen in gleicher Weise
vom CO2-Düngeeffekt profitieren
können. Darüber hinaus ist
wahrscheinlich, dass der Effekt
deutlich geringer ausfällt in
Regionen, in denen Nährstoff- oder
Wassermangel oder Wetter- und Klimafaktoren
das Wachstum begrenzen. Große
Unsicherheiten bestehen auch im
Hinblick auf Langzeitreaktionen
der Pflanzen auf einen erhöhten CO2-Gehalt
der Atmosphäre. So erbrachten
Untersuchungen von Pflanzen in der
Nähe natürlicher CO2-Quellen
weder erhöhte Wachstumsraten, noch
eine verstärkte
Biomasseproduktion.
Als Fazit lässt
sich zusammenfassen, dass die
erwartete, jedoch schnell
vorübergehende Erhöhung der
gespeicherten Kohlenstoffmenge in
der Biomasse infolge des CO2-Düngeeffektes
in keinem Fall ausreichen wird,
die Zunahme der CO2-Konzentration
in der Atmosphäre zu stoppen.
Nicht
Kohlendioxid sondern Wasserdampf
ist das entscheidende Treibhausgas.
Es steht außer
Frage, dass dem Wasserdampf beim
natürlichen Treibhauseffekt das
mit Abstand größte Gewicht
zukommt. Circa 66 Prozent des
natürlichen Treibhauseffektes sind
auf den Wasserdampf
zurückzuführen.
Wasserdampfemissionen tragen
dagegen praktisch nicht zur
Verstärkung des anthropogenen
Treibhauseffektes bei, weil
hierdurch keine bleibende Erhöhung
der Wasserdampfkonzentration in
der Atmosphäre bewirkt wird.
Während Kohlendioxid in der
Atmosphäre über 100 Jahre
verbleiben kann, kehrt Wasserdampf
meist nach wenigen Tagen in Form
von Niederschlägen zur Erde
zurück. Eine Zunahme des
Wasserdampfgehaltes ist jedoch
möglich, wenn infolge einer
globalen Temperaturerhöhung die Verdunstung
zunimmt und sich das potentielle
Aufnahmevermögen der Atmosphäre
für Wasserdampf erhöht. Dies ist
der Wirkungsvollste der
verschiedenen
Rückkopplungsprozesse, und er wird
auch bei den Modellrechnungen
berücksichtigt.
^^^^
: Themenkomplex
2 :
Treibhauseffekt
ist nicht treibende Kraft für
Klimaänderungen
Da die Abfolge
von Kalt- und Warmzeiten durch
astronomische Parameter gesteuert
wird, steht eine neue Eiszeit
ohnehin bevor.
Es wird darauf
abgehoben, dass entscheidend für
die Steuerung der globalen
klimatischen Gegebenheiten nicht
der Treibhauseffekt
ist, sondern dass dies die
Bahnparameter der Erdumlaufbahn
sind. Wie in der Einleitung
bereits festgestellt, sind die
Variationen der Erdbahnparameter
eine wichtige, aber nicht die
einzige Ursache von
Klimaänderungen. Es geht hier um
die Beantwortung der Frage, ob
eine schnelle Variation der
Zusammensetzung der Atmosphäre
eine einschneidende Klimaänderung
auslösen kann, selbst wenn der
Betrag dieser Klimaänderung
schwächer ist, als jener, der
durch eine Veränderung der
Bahnparameter ausgelöst werden
kann.
Die These zielt
darauf ab, dass sich zwei
gegensätzliche, durch
unterschiedliche Ursachen (nämlich
Veränderungen
geoastrophysikalischer Größen und
Treibhauseffekt) hervorgerufene
klimatische Trends gegeneinander
aufheben. Bei der Behauptung, dass
ohnehin eine neue Eiszeit
bevorstehe, und es keinen Grund
zur Sorge vor einer Erwärmung
gäbe, wird jedoch völlig außer
Acht gelassen, dass sich beide
Prozesse in grundlegend
verschiedenen Zeiträumen
abspielen. Aufgrund von
Erkenntnissen der
Paläoklimatologie, insbesondere
aus Analysen von Sedimentkernen
der Tiefsee, gilt es inzwischen
als gesichert, dass die
(Orbital)-Parameter des Erdumlaufs
um die Sonne den
Hauptschrittmacher für die
quartären Eiszeit-Warmzeit-Zyklen
bilden (10000 bis 2 Millionen
Jahre vor unserer Zeit), genauso
wie für die Klimazyklen der
vorangehenden geologischen
Zeitalter. Diese
Erdumlaufparameter variieren
jedoch in Zyklen von etwa 20-, 40-
und 100-tausend Jahren Dauer.
Klimaänderungen aufgrund
veränderter Konzentrationen von
Treibhausgasen in der Atmosphäre
werden sich aber in einem
wesentlich kürzeren Zeitrahmen von
50-100 Jahren und vor allem mit
einer sehr hohen Geschwindigkeit
abspielen. Es ist schlichtweg
unbegründet, darauf zu hoffen,
dass sich die Auswirkungen dieser
klimatischen Veränderungen durch
eine bevorstehende Eiszeit
vermeiden lassen, da sich hier die
steuernden Prozesse in sehr langen
Zeitskalen bewegen. Unabhängig vom
Langzeitverhalten einer System
steuernden Größe können
kurzfristige Schwankungen, welche
die Anpassungsfähigkeit
eines Systems überfordern,
durchaus zum Kollaps desselben
führen. Und zwar auch dann, wenn
der Langzeittrend der
Einflussgröße eine Anpassung des
Systems gewährleistet hätte.
Aus der
Parallelität der Kurven von
Temperatur- und CO2-Konzentration
wird unzulässigerweise ein
ursächlicher Zusammenhang
abgeleitet. Falls es tatsächlich
einen solchen kausalen
Zusammenhang gibt, ist unklar,
welcher von beiden Ursache,
welcher Wirkung ist.
Wenn man die
Verläufe des CO2-Gehaltes
der Atmosphäre und der mittleren
Temperaturen über die letzten
160tausend Jahre vergleichend
betrachtet, so ist die weitgehende
Parallelität beider nicht zu
übersehen. Daraus auf eine
Kausalität zu schließen, ist indes
wissenschaftlich nicht vertretbar,
unter andenerm weil man a priori
nicht weiß, welche Größe die
andere ursächlich beeinflusst, ob
beide gemeinsam von einer weiteren
3. Größe gesteuert werden oder ob
die Übereinstimmung rein zufällig
ist. Um hier Klarheit zu erzielen,
müssen die Prozesse und
Mechanismen selbst betrachtet
werden.
Der
Mechanismus, der bei einem Anstieg
der Konzentration von
Treibhausgasen zur
Temperaturzunahme führt, ist durch
Naturgesetze bestimmt und damit
zwangsläufig. Veränderungen der
Lebensbedingungen auf der Erde,
natürliche wie anthropogene,
können eine Veränderung in der
Zusammensetzung der Spurengase der
Atmosphäre bewirken und damit
Veränderungen klimatischer
Parameter auslösen. Umgekehrt
können aber auch klimatische
Änderungen die Lebensvorgänge auf
der Erde (Aktivität der Biosphäre)
beeinflussen. Dies wiederum könnte
Veränderungen des Gehaltes an CO2
oder anderer Gase in der
Atmosphäre nach sich ziehen, und
dann abermals zu zusätzlichen
Modifizierungen des Klimas führen.
Beide Faktoren sind über
nichtlineare Wechselwirkungen
zwischen allen Teilsystemen des
Klimasystems miteinander
verknüpft. Es handelt sich also um
eine Henne-Ei-Fragestellung, die
nicht zu lösen ist. Die Diskussion
um Wechselwirkungen
prähistorischer
Spurengaskonzentrationen mit dem
Paläoklima ist wissenschaftlich
wichtig, berührt die Frage nach
Wirkungsweise und Ausmaß des
Treibhauseffektes im Kern aber
nicht.
Entscheidend
für Klimaänderungen sind allein
Veränderungen der Sonnenparameter.
Da die Sonne,
als einzige Energiequelle der
Erde, den Motor des Wetters und
damit auch des Klimageschehens
darstellt, ist es nahe liegend,
dass Änderungen ihrer Parameter
Klimaänderungen bewirken können
(siehe Einleitung). Strittig ist,
ob die heute beobachteten
Klimaänderungen, wie einige
Skeptiker der Theorie
anthropogener Klimaänderungen
behaupten, einzig auf diese
Ursache zurückzuführen sind. Es
werden von den Zweiflern vor allem
zwei Thesen aufgestellt, die im
Folgenden untersucht werden:
a)
Veränderungen der direkten
Sonneneinstrahlung sind allein
Ursache der derzeit beobachteten
Klimaänderungen.
Im Zentrum der
Diskussion steht dabei die
Solarkonstante, ein Maß für die
von der Sonne eingestrahlte
Energie, deren Werte, wie die
moderne Forschung zeigte, nicht so
konstant sind, wie der Name
erwarten lässt. Allerdings ist es
sehr schwierig, die Wirkung der
Schwankungen der
Sonneneinstrahlung auf das Klima
zu quantifizieren, weil nur wenige
zuverlässige Daten über die Höhe
der Solarkonstanten vorliegen. Aus
indirekten Beobachtungen kann man
Änderungen der Sonneneinstrahlung
bis in das 17. Jahrhundert zurück
ableiten. Nach diesen Werten wird
in den Klimamodellen von einer
seit 1850 um 0,3 Wm-2
(circa 0,1 Prozent) erhöhten
Sonneneinstrahlung ausgegangen,
wobei zu beachten ist, dass die
abgeleiteten Werte noch mit
Unsicherheiten behaftet sind.
Direkte
Messungen liegen seit 1978 vor und
zeigen eine Änderung der
Strahlungskraft zwischen Maximum
und Minimum des elfjährigen
Sonnenfleckenzyklus von circa 0,24
Wm-2. Da diese
Änderungen aber zyklisch
auftreten, können sie zyklische
Änderungen des Klimas bewirken,
die sich im Mittel über den
elfjährigen Zyklus nahezu
aufheben. Die Treibhausgase
dagegen akkumulieren in der
Atmosphäre und tragen so zu einer
stets gleichgerichteten Änderung
eines Klimafaktors bei. Mithin
können die zyklischen Änderungen
der Sonneneinstrahlung nur eine
vernachlässigbare bzw.
modulierende Rolle bei der
diskutierten globalen Erwärmung
spielen.
Obwohl damit
die Verursachung der beobachteten
Klimaänderungen durch Änderungen
der Solarkonstanten
unwahrscheinlich ist, haben
Klimaforscher fiktive Änderungen
der Solarkonstanten in die
Klimamodelle eingegeben und
gleichzeitig angenommen, dass es
keinen anthropogenen
Treibhauseffekt gibt. Die mit
diesen Annahmen gewonnenen
Ergebnisse weichen deutlich von
dem beobachteten dreidimensionalen
Muster der Temperaturveränderungen
ab. Insbesondere wird abweichend
von den Beobachtungen keine
Abkühlung der unteren
Stratosphärentemperatur mit diesen
Klimaszenarien wiedergegeben,
während die unter der Annahme
eines anthropogenen
Treibhauseffektes erhaltenen
Ergebnisse gut mit den
Temperaturbeobachtungen auch in
den höheren Schichten der
Atmosphäre übereinstimmen (siehe
Themenkomplex 4). Dies ist
ebenfalls ein deutlicher Hinweis
darauf, dass die erhöhten
Treibhausgaskonzentrationen und
nicht die Änderungen der
Sonneneinstrahlung wesentlich die
derzeitigen Klimaänderungen
hervorrufen.
b)
Schwankungen des kosmischen
Strahlenflusses beeinflussen die
Bewölkung und damit das Klima.
Diese Hypothese
wird von dem Dänen
Friis-Christensen mit Nachruck
aufgeworfen. Sie geht davon aus,
dass der kosmische Strahlenfluss,
der mit dem Sonnenfleckenzyklus
schwankt, über die Ionisierung die
Bildung von Aerosolen und damit
die Wolkenbildung anregt. Die
Korrelationskurven zwischen dem
kosmischen Strahlenfluss und der
Bewölkung, die Friis-Christensen
zeigen kann, sind sehr gut. Der
aufgezeigte Mechanismus ist aber
physikalisch noch sehr umstritten.
(Aber auch die statistische
Methode ist nicht unumstritten.
Schönwiese et al. 1992 stellten
fest, dass eine statistisch
unzulässige Glättung der
Sonnenfleckenzykluslänge
vorgenommen wurde, dass sich 35
Prozent der beobachteten
Temperaturänderungen aus der
Änderung der solaren Zykluslänge
erklären lassen und dass die
Korrelation mit der
Sonnenfleckenrelativzahl ähnliche
Ergebnisse liefert.)
Zur These von
Friis-Christensen ist weiter zu
bemerken, dass die vorliegenden
Beobachtungsdaten mit 17 Jahren
nur etwas länger sind als ein
Sonnenfleckenzyklus. Außerdem
zeigen kosmische Strahlung und die
Bewölkung nach Friis-Christensen
1987 und 1986 ein Maximum und
liegen 1990 am niedrigsten. Diese
Beobachtung lässt sich in keiner
Weise mit der globalen
Mitteltemperatur korrelieren, die
1985 ein Minimum aufweist, seitdem
aber kontinuierlich ansteigt.
Selbst wenn sich auf der Basis
längerer Beobachtungsreihen die
These von Friis-Christensen
erhärten würde, wäre damit der
steigende Temperaturtrend der
letzten 100 Jahre nicht erklärbar,
da der kosmische Strahlenfluss,
der die Bewölkung beeinflussen
soll, um einen Mittelwert schwankt
und keinen Trend
aufweist.
Insgesamt
widerlegt diese Hypothese nicht
die Wirksamkeit des
Treibhauseffektes auf das Klima,
sondern schlägt einen weiteren
möglichen Mechanismus einer
Ursache für Wetteränderungen vor.
Ob dieser Mechanismus real ist,
gilt es jedoch noch zu belegen, da
es bis auf die statistischen
Zusammenhänge bisher keine
befriedigende physikalische
Erklärung für die angesprochene
These gibt. In den
Beobachtungsdaten finden sich
bisher nur schwache Hinweise auf
einen 11-Jahresrhythmus der
Wetterelemente.
^^^^
:
Themenkomplex 3 :
Es gibt gar
keinen Treibhauseffekt
Die Erde ist
kein abgeschlossenes System. Der
2. Hauptsatz der Thermodynamik
wird durch den Treibhauseffekt
verletzt. Es gibt kein 'Glas' am
Himmel.
Das Argument
spielt auf die Tatsache an, dass
ein Effekt wie der Treibhauseffekt
den Naturgesetzen nicht
widersprechen darf, sonst kann es
ihn nicht geben. Der
Treibhauseffekt kann nicht den 2.
Hauptsatz der Thermodynamik
verletzen, da dieser in seiner
strengen Form nur für
abgeschlossene Systeme gilt, und -
wie im Argument selbst behauptet -
die Erde ist kein abgeschlossenes
System in diesem Sinne. Also
können der Treibhauseffekt - als
Phänomen im offenen System Erde/Atmosphäre
- und der 2. Hauptsatz der
Thermodynamik nicht im Widerspruch
zueinander stehen.
Selbstverständlich
ist das System Erde/Atmosphäre zum
Weltall und damit natürlich auch
zur Sonne offen. Die Atmosphäre
und die Erdoberfläche werden ja
durch die von der Sonne kommende
elektromagnetische Strahlung
erwärmt. Gleichzeitig senden aber
die Erdoberfläche und die in der
Atmosphäre enthaltenen Gase eine
ihrer Temperatur entsprechende
Wärmestrahlung in den Weltraum
aus. Im langzeitlichen Mittel ist
der Strahlungshaushalt des Systems
Erde/Atmosphäre ausgeglichen. Es
befindet sich energetisch in einem
dynamischen Gleichgewichtszustand,
der durch eine
Energiebilanzgleichung exakt
beschrieben werden kann.
Es gibt kein
Glas am Himmel. Also gibt es auch
keinen Treibhauseffekt.
Zur Wahrung des
dynamischen energetischen
Gleichgewichts findet durch die
Atmosphäre hindurch eine von
konvektiven
Energietransportvorgängen (zum
Beispiel thermische Auf- und
Abtriebskräfte) begleitete
langwellige Abstrahlung von der
Erdoberfläche zum Atmosphärenrand
statt. Diese Strahlung wird
teilweise von den in der
Atmosphäre befindlichen optisch
aktiven Gaskomponenten, den so
genannten Treibhausgasen,
absorbiert und entsprechend den
Gesetzen der Quantenphysik in
gleichem Maße wieder re-emittiert.
Wegen der isotropen, d. h. in
allen Richtungen gleichstarken
Abstrahlung sind etwa 50 Prozent
dieser Strahlung als so genannte
"Gegenstrahlung" zur Erdoberfläche
gerichtet. Die Atmosphäre wird
also zu einem passiven thermischen
Sekundärstrahler, dessen Energie
anteilig der Erdoberfläche zugute
kommt und dessen Wirksamkeit von
der Konzentration der optisch
aktiven Gase gesteuert ist.
Diesem, einem Treibhaus
vergleichbaren Vorgang (wobei dort
allerdings ein Glasdach und nicht
so genannte Treibhausgase die
optisch aktive 'Rolle'
übernehmen), verdanken wir auch
die wirkliche
Erdoberflächentemperatur von
durchschnittlich + 15 Grad
Celsius. Wir haben hier den
Treibhauseffekt mit ' Gasdach'
anstelle ' Glasdach'.
Das Problem
der Energieentwertung.
Die Tatsache,
dass das System Erde/Atmosphäre
zur Aufrechterhaltung der
physikalischen, chemischen und
biologischen Prozesse des
ständigen Eintrages von
Solarstrahlung bedarf, wird von
niemandem angezweifelt. Eine
Verletzung des
Energieerhaltungssatzes liegt
übrigens nicht vor, denn neben der
Erwärmung der Troposphäre ist bei
zunehmender atmosphärischer
Treibhausgaskonzentration eine
Abkühlung der Stratosphäre zu
erkennen. Insbesondere entspricht
im zeitlichen Mittel die
eingestrahlte der abgestrahlten
Energie.
Die im System
permanent stattfindende
Energieentwertung (durch
Entropiezunahme) schränkt im
Zeitverlauf natürlich die
verfügbare freie Energie ein. Es
ergibt sich jedoch auch daraus
kein Widerspruch zum energetischen
Gleichgewichtszustand des Systems
Erde/Atmosphäre, da die
Energiezufuhr aus 'hochwertiger'
kurzwelliger Solarstrahlung
besteht und die Energieabgabe aus
'entwerteter' langwelliger
Thermalstrahlung. Die Entwertung
der Energie im System spiegelt
sich in der Wellenlängendifferenz
zwischen diesen beiden Strahlungen
wider.
'Strahlungsgleichgewicht'
wäre der 'Wärmetod', der das Ende
jeglichen Wetters und damit auch
Klimas bedeuten würde.
Dem von einigen
'Experten' befürchteten 'Wärmetod'
des Systems 'Erde/Atmosphäre'
durch Mangel an frei wandelbarer
Energie wirkt die permanente
Zufuhr hochwertiger Energie in
Form kurzwelliger Solarstrahlung
entgegen. Sie versorgt das System
ständig mit gut wandelbarer
(freier) Energie. Dadurch wird die
durch Entropiezunahme während
aller möglichen (irreversiblen)
Energiewandlungen (z. B. bei
Wetterprozessen und anderen
dynamischen Vorgängen innerhalb
der Atmosphäre) vollzogene
"Energieentwertung" kompensiert.
Die entwertete Energie wird in
gleicher Menge wieder an das
Weltall abgegeben, jetzt
allerdings in Form der
thermischen, langwelligen
Eigenstrahlung des Systems. Die
für die Aufrechterhaltung eines
'dynamischen Gleichgewichts' in
der von konvektiven
Wetterprozessen gekennzeichneten
Troposphäre notwendige hochwertige
Energie wird also im Rahmen des
'Strahlungsgleichgewichts'
verfügbar gemacht.
Natur kennt
kein Klima und
keinen Treibhauseffekt.
Die reale Natur
des Treibhauseffektes wurde
bereits eingangs behandelt. Ist
das Klima aber real? Natürlich
wurde der abstrakte Begriff des
Klimas von Menschen geschaffen,
wie auch der des Wetters, um
beobachtete Naturphänomene besser
begreifen und beschreiben zu
können (das Vermögen des Menschen
zur Abstraktion öffnete ihm ja
erst die Wege zu Wissenschaft,
Kunst und Technik). Die
Abstraktheit des Begriffs Klima
spricht deshalb nicht a priori
gegen ihn. Ob die kreierten
Begriffe, hier das Klima, sinnvoll
sind, ist eine andere Frage, die
nur die Praxis beantworten kann.
Der Begriff
Klima beinhaltet Aussagen über den
mittleren Zustand meteorologischer
Elemente sowie über Häufigkeiten
ihres Auftretens und Extremwerte,
ein Integral über das Wetter
sozusagen. Finden wir in der Natur
Phänomene vor, die real
"abstraktes" Klima widerspiegeln?
Ja, die Pflanzen- und Tierwelt
zeigt an, dass es "Klima" gibt.
Zum Beispiel integrieren Pflanzen
über ihre Lebenszeit alle
Wettererscheinungen wie Wind,
Regen, Sturm, Frost, Flut und
Hitze, und es haben sich für die
unterschiedlichen Klimate
unterschiedliche Pflanzen- und
Tierarten in langen evolutionären
Prozessen entwickelt.
Die
Wirklichkeit beim Wettergeschehen
ist chaotisch.
Es wird hierbei
auf die Tatsache angespielt, dass
das Wetter nur über einen kurzen
Zeitraum von maximal 4-7 (10)
Tagen mit ausreichender Güte
vorhersagbar ist. Die Skeptiker
wollen mit dieser Aussage auch
nicht die Wettervorhersagen in den
Medien abschaffen. Sie
schlussfolgern vielmehr, dass,
wenn schon das Wetter nicht länger
vorhersagbar ist, Aussagen über
künftige Klimaentwicklungen schon
gar nicht möglich sind. Aber die
Schlussfolgerung ist fehlerhaft,
da nicht, was im Kleinen gilt,
auch für das Große gelten muss.
Es verhält sich
hier wie mit der Quantenphysik und
der klassischen Mechanik. Bewegt
man sich im makroskopischen Raum
(in Analogie dazu im Klima),
gelten die Gesetze der klassischen
Mechanik (in Analogie dazu die
Ergebnisse der
Klimaszenarienrechnungen). Niemand
hält etwa die Berechnungen der
Planetenbahnen (in Analogie dazu
Klima) wegen der
quantenmechanischen
Heisenbergschen Unschärferelation
(Wetter) für falsch.
Ein ähnliches
Phänomen haben wir auch in der
Statistik. Hier ist es durchaus
möglich, sinnvolle Aussagen über
das Auftreten und die zukünftige
Entwicklung von Krankheiten einer
Population zu machen, obwohl es
unmöglich ist vorherzusagen, ob
die Person x betroffen sein wird.
Die
Absorptionsbanden der
Treibhausgase liegen nicht im
Spektralbereich der Wärmestrahlung
der Erde.
Jeder Körper
emittiert Wärmestrahlung. Die
Wellenlängen, in denen diese
Wärmestrahlung erfolgt, sind von
der Temperatur des Körpers
abhängig und lassen sich mit Hilfe
des Wien'schen
Verschiebungsgesetzes berechnen.
Bei einer mittleren Temperatur der
Erde von circa 15 Grad Celsius
ergibt das eine Wellenlänge von
circa 10 µm. Die Skeptiker gehen
offensichtlich bei obiger
Behauptung von der Annahme aus,
dass die Erde nur in der
Wellenlänge von 10 µm strahlt, und
die teilweise Absorption der
Wärmestrahlung der Erde mithin nur
möglich wäre, wenn eine
Absorptionsbande eines der
atmosphärischen Gase genau in
dieser Wellenlänge läge. Nur dann
könnte dieses Gas treibhauswirksam
werden.
Abgesehen
davon, dass die 15 Grad Celsius
nur einen Mittelwert darstellen
und die aktuellen Temperaturwerte
(und damit auch die Wellenlängen
der Wärmestrahlung) erheblich
davon abweichen können, strahlt
jeder warme Körper tatsächlich
über einen größeren
Spektralbereich, wobei die
Verteilung der
Strahlungsintensität in
Abhängigkeit von der Wellenlänge
durch das Planck'sche Gesetz
beschrieben wird. Das Wien'sche
Gesetz gibt nur die Wellenlänge
der maximalen Strahlungsintensität
wieder (für - 20 Grad Celsius:
11,4 µm, für + 15 Grad Celsius:
10,1 µm und für + 30 Grad Celsius:
9,6 µm). Der Spektralbereich, in
dem die Erde Strahlung abgibt,
reicht dabei von etwa 5 µm bis 80
µm. In diesem Bereich liegen
zahlreiche Absorptionsbanden der
Treibhausgase.
Die
Absorptionsbanden von CO2
sind ohnehin schon gesättigt, mehr
CO2 kann keinen
weiteren Effekt bringen.
Dieser
Sachverhalt ist nur für
Teilbereiche des Spektrums
zutreffend, so für die 15 µm Bande
des CO2. In anderen
Banden, so zum Beispiel um 10 µm
und 5 µm, ist die Absorption
schwächer und kann durch
zusätzlich in die Atmosphäre
gelangendes CO2 noch
erhöht werden. Der weitgehenden
Sättigung der CO2-Absorptionsbanden
wird dadurch Rechnung getragen,
dass im Vergleich mit anderen
Treibhausgasen CO2 das geringste
Erwärmungspotential besitzt,
nämlich 1. Der Beitrag anderer
Treibhausgase - zum Beispiel CH4,
N2O, SF6 -
zum Treibhauseffekt ist deutlich
höher. Ihr globales
Erwärmungspotential beträgt
jeweils 21, 310 und 23900.
Der hohe
Beitrag des CO2 zum
anthropogenen Treibeffekt von
circa 50 Prozent beruht auf der
großen freigesetzten Menge.
^^^^
:
Themenkomplex 4 :
Klimamodelle
sind zur Beschreibung der Realität
grundsätzlich ungeeignet, bzw.
unzulänglich.
Fundamentalkritik
Das Klima
der Erde wird von der
Sonnenstrahlung angetrieben und
durch eine Vielzahl komplexer,
untereinander gekoppelter Prozesse
kontrolliert, an denen die Atmosphäre,
die Biosphäre (Pflanzen- und
Tierwelt), die Hydrosphäre (Ozeane
und Binnengewässer) und die
Kryosphäre (polare Eisschilde,
Meereis, Gletscher, Schnee)
beteiligt sind. Die vielseitigen,
meist nichtlinearen
Wechselwirkungen zwischen den
verschiedenen genannten
Komponenten des Klimasystems
führen zu ständigen internen
Änderungen, wobei die stark
unterschiedlichen Zeitkonstanten
der in den einzelnen Subsystemen
ablaufenden Prozesse eine große
Rolle spielen: Wie in gekoppelten
mechanischen Systemen entstehen
Überlagerungen, Schwebungen und
Interferenzen, die nur mit Hilfe
mathematisch-physikalischer
Methoden ermittelt werden können.
Lineares Denken führt hier nicht
zum Ziel.
So hat eine
Veränderung der chemischen
Zusammensetzung der Erdatmosphäre
(beispielsweise durch anthropogene
Emissionen strahlungswirksamer
Gase) Auswirkungen auf den
Strahlungshaushalt der Erde und
damit auf die Lufttemperatur. Eine
Veränderung der Lufttemperatur
wiederum wirkt sich u.a. auf die
dynamischen Prozesse in der
Atmosphäre, auf die Verdunstung
und die Wolken- und
Niederschlagsbildung aus, wobei
die Wolken stark mit der Strahlung
wechselwirken. Die Dynamik und die
Niederschläge beeinflussen
ihrerseits die chemische
Zusammensetzung der Atmosphäre,
womit sich der Kreis schließt.
Neben den wenigen genannten
Effekten lassen sich als Folge
einer veränderten chemischen
Zusammensetzung der Erdatmosphäre
prinzipiell Wechselwirkungen und
Rückkopplungen zwischen allen
Subsystemen des Klimasystems
aufzählen. Wegen dieser
Komplexität ist die Schätzung der
Folgen der Variation eines
Klimafaktors (beispielsweise auch
veränderter Solarstrahlung oder
veränderter Beschaffenheit der
Erdoberfläche) für die bodennahe
Lufttemperatur, den Niederschlag
und den Wind usw. grundsätzlich
nur über den Einsatz von
Klimamodellen, die gemäß den
systeminternen Kopplungen aus
nichtlinearen gekoppelten
Differentialgleichungen bestehen,
durchführbar.
Insofern ist
die Frage, ob Klimamodelle
prinzipiell zur Beschreibung des
Klimasystems geeignet sind, wenig
zielführend. Eine bessere
Untersuchungsmethodik existiert
nicht. Auch in anderen
Wissensgebieten (nicht nur in
Naturwissenschaften, sondern auch
in sozioökonomischen Bereichen)
wird mit Modellen gearbeitet,
unter zweifelloser Anerkennung der
Tatsache, dass Modelle ein
Hilfsmittel zur Beschreibung oder
näherungsweisen Widerspiegelung
der Realität sind. Es gibt keinen
Grund, Klimamodelle, die dem
gegenwärtigen Stand der Kenntnis
entsprechen, in der Klimatologie
nicht einzusetzen. Es kommt
allerdings dabei auf eine sehr
sorgfältige und durchdachte
Interpretation der Ergebnisse von
Klimamodellen an, wie im Folgenden
noch zu sehen sein wird.
Klimamodelle
eignen sich bei derzeitigem
Entwicklungsstand nicht als Basis
für Entscheidungen.
Als Basis für
Entscheidungen kann grundsätzlich
immer nur der gegenwärtige
Erkenntnisstand herangezogen
werden. Insofern müssen, wie zuvor
bereits angesprochen, für
Untersuchungen der im Klimasystem
ablaufenden Prozesse
konsequenterweise Klimamodelle
genutzt werden, welche, wie
bereits mehrfach ausgeführt wurde,
alle gesicherten, das Klima
betreffende Erkenntnisse der
Naturwissenschaften beinhalten.
Entscheidend
ist in diesem Zusammenhang die
Frage, welche Ergebnisse von
derzeitigen Klimamodellen erwartet
werden können. So sollten die
Simulationsergebnisse von diesen
Modellen nicht als Prognosen
interpretiert werden, auch wenn
sie das in strenger mathematischer
Hinsicht sind. Bei den
gegenwärtigen Simulationen unter
Vorgabe anthropogener Emissionen
handelt es sich vielmehr um
Szenarienrechnungen, mit denen
ganz konkret der Einfluss
unterschiedlich erhöhter
Konzentrationen treibhauswirksamer
Gase in der Atmosphäre auf die
Lufttemperatur und die weiteren Klimaelemente
für einen bestimmten Zeitabschnitt
untersucht wird. Liegt dieser
Zeitabschnitt in der Zukunft,
werden Klimafaktoren
wie beispielsweise die
Solarstrahlung konstant gehalten
oder etwa Vulkanismus nicht mit
berücksichtigt. Diese Faktoren,
ebenso Veränderungen in der
Beschaffenheit der Erdoberfläche
sind nicht vorhersagbar, und schon
aus diesem Grunde sind Vorhersagen
über Jahrzehnte und mehr nicht
möglich, sondern es können nur
Simulationen im Sinne der oben
genannten Szenarienrechnungen
durchgeführt werden.
Die Modelle zur
Simulation des Einflusses erhöhter
Konzentrationen treibhauswirksamer
Gase werden am heutigen Klima
hinreichend gut validiert. Es gibt
keinen stichhaltigen Grund, die
damit erzielten Ergebnisse
anzuzweifeln, vorausgesetzt, die
Resultate werden in oben
beschriebener Weise sowie unter
Schätzung von Fehlern in Folge der
jeweiligen zugrunde liegenden
vereinfachenden Annahmen
interpretiert. Im Gegenteil, die
gegenwärtig erzielten
Simulationsergebnisse sind auf der
Grundlage der Vorsorge für die
Umwelt Anlass zu Besorgnis und zu
raschem Handeln. Das in der
Überschrift stehende Argument wird
man auch in 100 Jahren noch
hervorzaubern können, denn auch
dann werden Klimamodelle noch auf
Annahmen basieren und gewisse
Prozesse nicht berücksichtigen.
Wenn man jedoch auf der Grundlage
eines solchen Arguments nur
abwartet, anstatt zu handeln, kann
es für Maßnahmen gegen schädigende
Auswirkungen für das menschliche
Leben sehr schnell zu spät sein.
Spezielle
Probleme der Klimamodellierung
a)
Parametrisierung von Prozessen
Moderne
Ozean-Atmosphäre-Klimamodelle
benötigen auf Grund ihrer
Komplexität auch auf heutigen
Höchstleistungsrechnern hohe
Rechenzeiten. Deshalb ist die
räumliche Auflösung der Modelle
auf einige hundert Kilometer
beschränkt. Alle Prozesse, deren
charakteristischer Raumbereich
unterhalb dieser räumlichen
Modellauflösung liegt, können
nicht ausdrücklich formuliert
werden. Sie fallen, bildlich
gesprochen, durch die Maschen des
Rechengitters und müssen
parametrisiert, das heißt in
Abhängigkeit der im Modell
aufgelösten Prozesse größeren
charakteristischen Raumbereiches,
formuliert werden. Dazu gehören
beispielsweise die Bildung von
Wolken und Niederschlag, die
turbulenten Austauschprozesse in
den Grenzschichten
Ozean-Atmosphäre und
Landoberfläche-Atmosphäre, die
Tiefenwasserbildung im Ozean und
viele andere kleinskalige
Prozesse, die die Energetik der
großskaligen atmosphärischen und
ozeanischen Zirkulationssysteme
mitbestimmen.
Die
Parametrisierung der subskaligen
Prozesse in Klimamodellen ist in
Teilen ein kompliziertes Gebiet,
in dem eine Reihe von
Verbesserungen möglich und
erforderlich ist. Kritische
Prozesse, die weiterhin intensiver
Forschungsarbeiten bedürfen, sind
dabei die Entstehung und die
Strahlungseigenschaften von
Wolken, die Bildung von Meereis
und Tiefenwasser im Ozean sowie
verschiedene Prozesse im
hydrologischen Kreislauf wie
Verdunstungsprozesse von der
Erdoberfläche in Abhängigkeit von
der jeweiligen Bedeckung (zum
Beispiel Vegetation, Bebauung
usw.).
Eine besondere
Problematik der gegenwärtigen
Klimamodelle ist die Darstellung
der Kreisläufe von Spurenstoffen
wie des Kohlendioxid-, Methan-,
Distickstoffoxid-, des
Ozonkreislaufs u.a. Es bestehen
hier noch Unklarheiten, so dass
bestimmte
Spurenstoffkonzentrationen nicht
berechnet werden können, sondern
auf der Grundlage der bisherigen
Erkenntnisse (zum Beispiel
Trendentwicklung, vorhandene
Kenntnisse über Quellen und
Senken) vorgegeben werden müssen.
b)
Klimadrift und Flusskorrektur
Bei gekoppelten
Ozean-Atmosphäre-Modellen muss an
der Meeresoberfläche ein Austausch
von Energie (Strahlung, Wärme),
Wasser (Niederschlag, Verdunstung)
und Impuls (reibungsbedingter
Windschub) stattfinden. Vor der
Kopplung werden jedoch beide
Teilmodelle zunächst einzeln bis
zu einem gewissen
Gleichgewichtszustand integriert,
wobei als Randbedingung an der
Trennungsfläche der beiden Medien
jeweils Beobachtungsdaten
vorgegeben werden.
Bei der
Kopplung müssen nun der obere Rand
des Ozeanmodells und der untere
Rand des Atmosphärenmodells
aufeinander abgestimmt werden.
Diese Abstimmung kann nicht
vollständig konsistent erfolgen,
so dass das gekoppelte System nun
einem neuen Gleichgewichtszustand
zustrebt. Wegen der großen
Trägheit des Ozeans erfolgt das
nur langsam, und es resultieren im
Atmosphärenmodell außerhalb des
Gleichgewichtszustandes
Abweichungen, die sich in der so
genannten Klimadrift äußern. Die
Klimadrift in gekoppelten Modellen
kann durch die Methode der
Flusskorrektur verhindert werden.
Die Idee besteht darin, die im
Zusammenhang mit der Kopplung
auftretende Drift der Variablen
dadurch zu eliminieren, dass
entsprechend große Korrekturterme
(z.B. für Wärmeflüsse) in die
Modellgleichungen des gekoppelten
Systems eingeführt werden. Diese
Terme werden räumlich variabel,
aber zeitlich konstant gehalten,
so dass die Klimavariabilität
des Modells erhalten bleibt.
Gekoppelte
Modelle ohne Flusskorrektur müssen
die in der Natur ablaufenden
Prozesse sehr gut abbilden, damit
die Drift in unrealistische
Klimazustände vermieden werden
kann. Wenn beide Einzelmodelle
sehr realistische Ergebnisse
bringen, dann sind auch die Ränder
beider Modelle besser aufeinander
abgestimmt. Am NCAR (National Center
for Atmospheric Research in
Boulder, USA) kann ein
gekoppeltes Modell ohne
Flusskorrektur gerechnet werden,
weil die Parametrisierung der
ozeanischen Wirbel verbessert
wurde. Das Modell driftet nicht
von einem realistischen
Klimazustand weg, selbst für
Rechnungen über 300 Jahre nicht.
Die Simulation ergab für CO2-Verdopplung
einen Anstieg der globalen
Mitteltemperatur um 2 Grad
Celsius. Für einen 300-Jahreslauf
ohne Treibhausgase ergab das
Modell eine natürliche
Variabilität der Temperatur von
0,5 Grad Celsius.
c)
Kaltstartfehler
Als
Startzeitpunkt von
Modellsimulationen zur Schätzung
der globalen Erwärmung im
Zusammenhang mit den anthropogenen
Emissionen treibhauswirksamer Gase
wird das heutige Klima gewählt,
das als Gleichgewichtsklima
vorausgesetzt wird. Dadurch
entsteht der so genannte
Kaltstartfehler, denn das heutige
Klima ist insofern nicht im
Gleichgewicht, da es unter anderem
durch den bereits erfolgten
Anstieg der Konzentrationen von
treibhauswirksamen Gasen einer
Erwärmung unterliegt. Durch die
Trägheit der Ozeane wirkt sich
dieser Erwärmungsprozess, der
bereits eingesetzt hat, auch im
zukünftigen Temperaturanstieg aus.
Dieser Fehler lässt sich jedoch
nachträglich weitgehend
korrigieren. Bei den neueren
Rechnungen ist zudem der
Startzeitpunkt in die Mitte des
vergangenen Jahrhunderts verlegt
worden.
Zusammenfassend
kann festgestellt werden, dass -
trotz der genannten
Schwierigkeiten bei der
Klimamodellierung - die
wichtigsten Eigenschaften der
beobachteten atmosphärischen und
ozeanischen Zirkulationssysteme
mit gegenwärtigen
Zirkulationsmodellen befriedigend
simuliert werden können. In der
Atmosphäre sind dies
beispielsweise die Westwindsysteme
der mittleren Breiten, die
Monsune, das Passatwindsystem
sowie der Jahresgang und die
natürliche Variabilität sämtlicher
Klimagrößen. Ozeanische
Zirkulationsmodelle bilden die
großen Strömungssysteme
(Golfstrom, Humboldtstrom,
Antarktischer Zirkumpolarstrom
usw.) sowie die dreidimensionalen
Verteilungen der Temperatur und
des Salzgehaltes in guter Näherung
ab. Auch die beobachtete Zunahme
der global gemittelten
Temperaturen, des
Feuchtigkeitsgehaltes und des
Niederschlages in den Tropen
während der letzten dreißig Jahre
wird von gekoppelten
Ozean-Atmosphäre-Modellen unter
Berücksichtigung der zunehmenden
Konzentrationen treibhauswirksamer
Gase in der Atmosphäre recht gut
wiedergegeben. Das gibt
keinesfalls Anlass dazu,
Klimamodellierung als
Untersuchungsmittel in Frage zu
stellen.
Schwierigkeiten
bei der Simulation von
Klimaänderungen in der
Vergangenheit
Häufig wird die
Frage aufgeworfen, warum
Klimaänderungen vergangener
Zeiträume noch nicht simuliert
werden konnten.
Beobachtungsmaterial aus
Messreihen und Paläoklimadaten
liegt ja bereits vor. Diese Daten
müssen jedoch in aufwendiger Weise
aufbereitet werden, bevor sie als
Startwerte für Modellsimulationen
benutzt werden können. In der
Regel ist das Beobachtungsmaterial
hinsichtlich der Vergangenheit
lückenhaft und fehlerbehaftet. Des
Weiteren ist es nur regional
verfügbar. Es sind nicht sämtliche
Größen vorhanden, die zur
Modellinitialisierung benötigt
werden. Meist liegen nur Angaben
über eine Größe, zum Beispiel die
Temperatur vor. Die aufwendige
Rekonstruktion und Bearbeitung
historischen Datenmaterials als
Eingangsdaten für Klimamodelle ist
ein Grund dafür, dass
Untersuchungen zur Simulation
vergangener Klimaänderungen noch
nicht in größerem Umfang begonnen
haben.
Ein weiteres
Problem kommt hinzu: Neben
vollständigen Zeitreihen
meteorologischer Daten fehlen auch
für historische Zeiträume (wie für
die Zukunft) Angaben über die
Änderung der Solarstrahlung,
Angaben über Änderungen im
stratosphärischen Aerosolgehalt
durch Vulkanausbrüche,
Informationen über die
Beschaffenheit der Erdoberfläche
(Vegetation, Eisbedeckung, usw.)
und viele andere. Diese fehlenden
Daten, die aufwendig rekonstruiert
oder vorgegeben werden müssen,
limitieren die Modellierbarkeit
von Klimaänderungen in der
Vergangenheit.
^^^^
: Themenkomplex
5 :
Mangelnde
Übereinstimmung von
Beobachtungsdaten untereinander,
sowie zwischen Beobachtungsdaten und
Ergebnissen der Modellsimulation
Modellergebnisse
stimmen nicht mit der beobachteten
Temperaturverteilung überein.
Die
Übereinstimmung zwischen den
gemessenen und berechneten Daten der
bodennahen Lufttemperatur hat sich
in den letzten Jahren wesentlich
verbessert. Die charakteristischen
Muster von Temperatur und
Niederschlag werden nicht nur global
und im Jahresmittel, sondern auch
jahreszeitlich, räumlich und
vertikal gut wiedergegeben.
Insbesondere die jahreszeitliche
Temperaturverteilung wird sehr gut
von den Modellen widergespiegelt.
Die Verbesserungen gegenüber den
ersten Modellen wurden erreicht, in
dem die Ozeane als voll interaktive
Bestandteile berücksichtigt wurden.
Weitere Verbesserungen wurden durch
Einbeziehung der abkühlenden Wirkung
der Sulfataerosole erzielt, so dass
der Versuch nach dem
Pinatubo-Ausbruch die Auswirkung der
in die Atmosphäre geschleuderten
Gase und Partikel auf die globale
Temperatur vorherzusagen, sehr
erfolgreich war. Dies verdeutlicht
die Güte der Klimamodelle.
Es gibt eine
Diskrepanz zwischen den Boden- und
den Satellitendaten.
Ins Kreuzfeuer
der Kritik sind inzwischen die
offensichtlich nicht gleichlaufenden
Trends der am Boden und der von
Satelliten (Schichtmittel 0-6
Kilometer Höhe) aus gemessenen
Temperaturen geraten. Die bodennahen
Werte zeigen eine Zunahme von circa
0,5 bis 0,7 Grad Celsius über die
letzten 100 bis 130 Jahre, während
die allerdings nur über 17 Jahre
verfügbaren Satellitendaten eine
Abnahme von 0,06 Grad Celsius
zeigen.
Zunächst ist
fraglich, ob die beiden durch
verschiedene Methoden (die
Bodenmessungen sind direkte
Messungen der Lufttemperatur, die
Satelliten messen die Temperatur
indirekt über die Strahlung)
gewonnenen Datensätze untereinander
überhaupt vergleichbar sind. Auf die
sehr unterschiedliche zeitliche
Dimension beider Messreihen wurde
bereits verwiesen. Dies bedeutet
auch, dass die Erfahrung in der
Erhebung der Bodendaten viel größer
und die Entwicklung und
Vereinheitlichung der Messtechnik
viel weiter fortgeschritten ist als
bei den Satellitenmessungen, wo z.B.
sehr verschiedene Messgeräte und
-verfahren zum Einsatz kamen und
kommen.
Es bedeutet
weiterhin, dass der schwache Trend
der Satellitendatenreihe weniger
aussagekräftig ist, als der der
Bodendatenreihe, da bei kurzen
Reihen vorübergehende Störungen wie
z.B. der Pinatubo-Ausbruch den Trend
stärker beeinflussen als bei
längeren Datenreihen. Sehr
gravierend sind auch die
Unterschiede des Messgutes: Die
bodennahen Messungen sind
Punktmessungen in einer Höhe von 2
Meter über dem Boden, bei den
Satelliten dagegen wird ein Integral
der Temperatur über die untersten 6
Kilometer der Troposphäre erfasst
(die Temperaturen können in diesem
Höhenbereich eine Bandbreite von
über 30 Grad Celsius überstreichen).
Für Aussagen über
einen langjährigen Temperaturtrend
sind aus all diesen Gründen die
Bodendaten deutlich besser geeignet.
Ob es noch andere Gründe für die
Unterschiede der beiden Datenreihen
gibt, die über die oben genannten
hinausgehen, bedarf noch weiterer
wissenschaftlicher Untersuchungen.
Allerneueste Veröffentlichungen in
der renommierten
Wissenschaftszeitschrift "Nature"
zeigen, dass die Satellitendaten
inkorrekt berechnet worden sind, da
man den Höhenverlust von 1,2
Kilometer pro Jahr nicht
berücksichtigt hatte. Nach dieser
Korrektur berechneten die Autoren
einen geringen Anstieg der
Satellitendaten. Andere
Veröffentlichungen so zum Beispiel
vom Max-Planck-Institut Hamburg
geben als Trend der Satellitendaten
"nahe Null" an.
Die
Feststellung, die globale
Lufttemperatur habe sich seit dem
Ende des letzten Jahrhunderts um 0,3
bis 0,6 Grad Celsius erhöht, ist
anzuzweifeln. Der
Temperaturdatensatz, der die Basis
für diese Feststellung bildet, ist
nicht repräsentativ und verfälscht.
In der Tat gibt
es bei der Erstellung eines globalen
Temperaturdatensatzes, der bis ins
letzte Jahrhundert zurückreicht,
eine Zahl von Problemen. So haben
die Messstationen oft ihren Ort
gewechselt, die Beobachtungspraxis
hat sich verändert und auch die
Aufstellung und die Art der
Messinstrumente haben gewechselt.
Weiterhin ist die räumliche
Verteilung der Stationen
unregelmäßig und variiert stark von
Kontinent zu Kontinent und im
Zeitverlauf. Nicht zuletzt ist auch
die Stationsumgebung Veränderungen
unterworfen, insbesondere durch die
zunehmende Verstädterung.
Alle diese
Probleme sind bekannt und wurden
insbesondere im ersten IPCC-Bericht
ausführlich behandelt. Es wurde sehr
genau dargestellt, wie die sich aus
der Veränderung des Stationsortes
und der Beobachtungspraxis
ergebenden Sprünge in den
Temperaturreihen korrigiert wurden
(dazu existieren langjährige
Erfahrungen aus der meteorologischen
Praxis).
Um den Einfluss
der Dichte des Messnetzes auf die
Bestimmung der globalen
Mitteltemperatur zu ermitteln,
wurden Testrechnungen mit
variierenden Stationsdichten
vorgenommen. Es wurde festgestellt,
dass der Einfluss unterschiedlicher
Stationsdichten auf die Werte der
mittleren Lufttemperaturen der Nord-
und Südhemisphäre sehr gering ist.
Nur vor 1900 muss (bei insgesamt
geringerer Stationsdichte) mit einem
Effekt auf die mittlere
hemisphärische Lufttemperatur von
bis zu 0,1 Grad Celsius pro Dekade
gerechnet werden. Die Frage der
Vortäuschung eines
Temperaturanstiegs durch die
zunehmende Verstädterung wurde von
mehreren Klimaforschern untersucht.
Für den Zeitraum der letzten 100
Jahre ist der Einfluss dieses
Effektes auf die globale mittlere
Lufttemperatur geringer als 0,05
Grad Celsius.
Zusammenfassend
ist der Schluss zu ziehen, dass der
vorhandene Datensatz zur Bestimmung
der mittleren globalen
Lufttemperatur eine verlässliche
Grundlage zur Abschätzung des
globalen Temperaturtrends an der
Erdoberfläche darstellt.
Unterschiedliche
Temperaturentwicklung zwischen Nord-
und Südhemisphäre
Seit den 50er
Jahren bis Ende der 80er Jahre war
die gemessene Erwärmung auf der
Südhemisphäre stärker als auf der
Nordhemisphäre. Diese Beobachtung
war zunächst überraschend, weil die
Ozeane, die einen großen Teil der
Südhemisphäre ausmachen, die
Temperaturerhöhung infolge des
anthropogenen Treibhauseffektes
dämpfen. Die Ursache für die
geringere Erwärmung der
Nordhemisphäre liegt in der
kühlenden Wirkung der
Sulfataerosole. Sulfataerosole
werden in der Atmosphäre aus dem bei
der Verbrennung von fossilen
Rohstoffen und Biomasse emittiertem
Schwefeldioxid (SO2)
gebildet. Die Hauptquellen für SO2
liegen auf den Kontinenten der
Nordhemisphäre. Wegen der kurzen
Verweilzeit der Sulfataerosole in
der Atmosphäre werden höhere
Konzentrationen nur in der Nähe des
jeweiligen Emissionsortes (also vor
allem über den nordhemisphärischen
Industriegebieten) erreicht und
damit beschränkt sich auch die
abkühlende Wirkung der
Sulfataerosole auf die
Nordhemisphäre.
Seit Ende der
80er Jahre ist jedoch eine stärkere
Erwärmung der Nordhemisphäre zu
beobachten. Das liegt daran, dass
sich die Konzentration der
Treibhausgase in der Atmosphäre
erhöht hat, und die Treibhauswirkung
jetzt stärker zum Tragen kommt.
Möglicherweise wird aber
gleichzeitig durch die starke
stratosphärische Ozonabnahme über
der Südhemisphäre, die zu einer
Abkühlung der Stratosphäre führt,
die Erwärmung der Südhemisphäre
gedämpft. Nimmt man in den
Klimamodellen eine Übertragung der
stratosphärischen Abkühlung auf die
oberen Schichten der Troposphäre an,
so spiegeln die Modellergebnisse die
Realität besser wider.
[ QUELLE : https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimawandel/klimawandel-skeptiker/antworten-des-uba-auf-populaere-skeptische
]