I N D E X : KLIMA :
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[ | | K L I M A N O T R U F | | ]


Der Weltklimabericht auf 60 mal 80 Zentimetern




Herausgekommen ist ein Poster, das nicht nur schick ist und an jeder Bürowand etwas hermacht, sondern obendrein sehr informativ ist. Die PDF-Version gibt es hier:
Poster als PDF herunterladen ?!
[ https://www.klimafakten.de/sites/default/files/downloads/klimafaktenplakata1klein.pdf

ALS BEWEIS und auch zu diesen 'wiederholbaren' Experimenten habe ich das gesamte verfügbare Material des IPCC angegeben !
: Das komplette Paket des IPCC als wissenschaftlicher Beweis :
] 5 [ http://www.schema3.org/project/climate/ipcc/co2_beweis_ipcc.html

[ Der IPCC - Ein Kurzporträt (Teil 1)

Ein solches Projekt ist wohl einzigartig in der Wissenschaftsgeschichte: Tausende Forscher finden sich alle paar Jahre zusammen, um gemeinsam einen Bericht über den Erkenntnisstand in ihrer Disziplin zu schreiben. Sie arbeiten ehrenamtlich. Sie diskutieren Tage, Wochen, Monate über einzelne Formulierungen. Und sie stellen (wenn das Ergebnis schließlich vorliegt) alle ihre Arbeitsdokumente ins Internet, damit jede ihrer Formulierungen nachvollziehbar ist.

Der Name des Projekts: Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC), übersetzt "Zwischen­staatlicher Ausschuss für Klimaänderungen" - in den Medien häufig auch als "Weltklimarat" tituliert. Im Abstand von rund sechs Jahren erstellt das Gremium umfassende Forschungsüberblicke zum Erkenntnisstand der Klimawissenschaften, zuletzt erschien 2013/14 sein Fünfter Sachstandsbericht (engl.: „Fifth Assessment Report“, kurz: AR5). Der Sechste Sachstandsbericht (AR6) soll 2021/22 veröffentlicht werden. In der Zwischenzeit erarbeitet der IPCC Sonderberichte ("Special Reports") zu wichtigen Einzelaspekten, unter anderem zur Begrenzung der Erderwärmung bei 1,5 °C (Erscheinungstermin: Oktober 2018) oder zu Klimawandel und Landnutzung (August 2019).

Was ist der IPCC? Und wer?

Der IPCC ist bereits mehr als ein Vierteljahrhundert alt, seine Geburtsurkunde war die Resolution 43/53 der UN-Generalversammlung vom 6. Dezember 1988. Auf Antrag von Malta beschlossen die UN-Mitglieds­staaten damals, dass die Welt-Meteorologie-Organisation (WMO) und das UN-Umweltprogramm (UNEP) einen Ausschuss gründen sollten – sein Auftrag: "das Liefern international koordinierter wissenschaftlicher Bewer­tungen zu Ausmaß, zeitlicher Dimension und möglichen ökologischen und sozio-ökonomischen Auswirkungen des Klima­wandels sowie zu realistischen Reaktions­strategien". Die bisherigen Sachstands­berichte wurden 1990, 1995, 2001, 2007 und eben 2013/14 vorgelegt, dazwischen entstanden mehrere Reports zu Spezialthemen, einer der bekanntesten 2012 zur Häufigkeit von und zum Umgang mit Extremwetter-Ereignissen.

Der IPCC ist ein (zwischen)staatlicher und wissenschaftlicher Ausschuss zugleich. Das heißt: Mitglied im IPCC kann jeder Staat sein, der entweder Mitglied der UN oder der WMO ist (momentan sind es 195 Länder); in den IPCC-Gremien aber sitzen ausschließlich Fachexperten (und nicht Regierungs­beamte oder Politiker). Neben den Mitglieds­staaten haben mehr als 150 Orga­nisationen einen Beobach­terstatus ("observer"), ihr Spektrum reicht von UNESCO und EU über WWF und Green­peace bis hin zu Industrie­verbänden etwa der Luftfahrt- oder der Aluminium­branche.

Wie ist der IPCC
                                      organisiert?

Quelle: „Perspektive Erde“ 

Die Struktur ist – wie häufig bei internationalen Einrichtungen – etwas kompliziert: Höchstes IPCC-Gremium ist die Plenar­versammlung, die etwa einmal jährlich tagt. Sie wählt einen 34-köpfigen Vorstand (offizieller Titel: "IPCC Bureau") in dem auch die Vorsitzenden der Arbeitsgruppen (die später die IPCC-Reports verantworten) sitzen. Zum Vorsitzenden ("Chair") des Weltklimarats wurde im Oktober 2015 der Koreaner Hoesung Lee gewählt, zu Co- bzw. Vize-Vorsitzenden ("Co-Chair" bzw. "Vice-Chair") unter anderem der deutsche Zoologe Hans-Otto Pörtner vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven oder die Mathematikerin Thelma Klug vom brasilianischen Raumforschungszentrum in Sao Paulo. Der IPCC-Vorsitzende, zwölf Vorstands­mitglieder sowie die Chefs der IPCC-Geschäftsstellen bilden wiederum das sogenannte Exekutivkomitee ("Executive Committee"), das die praktische Arbeit koordiniert.

Die an den IPCC-Berichten beteiligten Wissenschaftler arbeiten ehrenamtlich, ihnen werden – wenn überhaupt – lediglich die Reisekosten zu den Redaktionssitzungen erstattet. Sitz des IPCC ist Genf. Dort existiert ein Sekretariatetwa ein Dutzend Mitarbeiter auf einem halben Flur im Hauptquartier der Welt-Meteorologie-Organisation WMO. Daneben hat jede Arbeitsgruppe eine "Technical Support Unit", also eine Geschäftsstelle. Deren Kosten tragen die Länder, in denen sie sitzen – während der derzeit laufenden Erarbeitung des Sechsten Sachstandsberichts ist beispielsweise die Geschäftsstelle für die AG 2 in Bremen angesiedelt und wird vom Bundesforschungsministerium finanziert. Über freiwillige Zahlungen in einen Treuhandfonds unterstützen die Industriestaaten zudem die Beteiligung von Forschern aus Entwicklungsländern sowie die Veröffentlichung und Übersetzung der IPCC-Reports. Dieser Fonds hatte 2015 beispielsweise ein Jahresbudget von 6,2 Millionen Schweizer Franken (ca. fünf Millionen Euro).

Was macht der IPCC?

Der IPCC soll solide und objektive Informationen liefern, was aber alles andere als einfach ist. Zum einen ist das Klimasystem der Erde hochkomplex. Zum anderen berühren der Klimawandel und seine Folgen politische und ökonomische Interessen - viele Erkenntnisse sind deshalb für verschiedene Akteure unbequem. Der IPCC betont, seine Berichte seien "relevant für Politik, empfehlen aber keine bestimmte Politik". Das heißt: Man will Fakten darstellen; welche Handlungen daraus folgen, müssen Regierungen und Gesellschaft selbst entscheiden.

Wichtig sind auch zwei weitere Aspekte: Der IPCC erhebt selbst keine Klimadaten und betreibt keine eigene Forschung. Er trägt lediglich zusammen, was weltweit publiziert wird, und bewertet es aus wissenschaftlicher Sicht. Er stützt sich dabei vor allem auf Studien, die einen Peer-Review durchlaufen haben, die also vor ihrer Veröffentlichung nach festgelegten Regeln von Fachkollegen begutachtet und akzeptiert wurden.

Wie entstehen die IPCC-Berichte?

Der Fünfte Sachstands­bericht (AR5) war das Ergebnis eines mehr als fünf Jahre dauernden Prozesses. Im April 2008 beschloss das IPCC-Plenum die Erstellung des AR5. Sodann wurden Mitgliedsstaaten und Beobachterorganisationen aufgerufen, wichtige Fragestellungen einzureichen. Auf Basis der Antworten wurde ein Vorschlag für Schwer­punkte und Gliederung des Berichts erstellt, den das Plenum im Oktober 2009 mit einigen Änderungen verabschiedete. Der Redaktionsprozess für den Nachfolgebericht, also den AR6 läuft analog dazu ab, er begann im April 2016.

Der AR5 besteht aus drei Teilen mit je 14 bis 30 Kapiteln (der AR6 hat dieselbe Grundstruktur und pro Band 12 bis 18 Kapitel). Für jeden Teilband des Sachstandsberichts ist eine eigene Arbeits­gruppe ("Working Group") zuständig: Die erste behandelt naturwissenschaftliche Grundlagen des Klimawandels und schätzt künftige Entwicklungen des Klimasystems ab. Die zweite (aus Natur- und Sozial­wissen­schaft­lern) analysiert Auswirkungen des Klimawandels und Möglichkeiten der Anpassung. In AG bzw. WG 3 befassen sich vor allem Wirtschafts- und Politik­wissenschaftler mit politischen Möglichkeiten und Technologien, den Klimawandel zu bremsen, beispielsweise durch die Reduktion von Treibhausgasen.

Die Redaktionsteams für die einzelnen Kapitel des AR5 wurden im Jahr 2010 zusammengestellt. Alle Mitglieds­staaten und Beobachter­organisationen des IPCC durften Autoren vorschlagen, insgesamt wurden rund 3000 Personen nominiert. Aus ihnen wählten die (vom Plenum gewählten) Vorstände der Arbeitsgruppen 831 Leitautoren und -Redakteure aus ("Coordinating Lead Authors", "Lead Authors" und "Review Editors"); 40 von ihnen kamen übrigens aus Deutschland, von Forschungsinstituten und Universitäten, aber auch aus der Wirtschaft, etwa vom Versicherer Münchner Rück. Die Autorenteams für den AR6 wurden im April 2018 vorgestellt, diesmal sind es 721 Leitautoren und -Redakteure, davon 39 aus Deutschland (und auch einige aus dem Wissenschaftlichen Beirat von klimafakten.de).

Die Mitglieder der IPCC-Autoren­teams müssen Fachexpertise nachweisen, darüber hinaus wird auf Diversität geachtet: Verschiedene Weltregionen und beide Geschlechter sollen in den Teams vertreten sein, ebenso unterschiedliche Sichtweisen auf das jeweilige Thema. Für die Arbeit an den Berichten gibt es strenge Regeln, unter anderem müssen leitende Autoren schriftlich bestätigen, dass bei ihnen keine Interessenkonflikte vorliegen, die ihre Arbeit einseitig beeinflussen könnten.

Entstehung der IPCC-Berichte

Quelle: „Perspektive Erde“ 

Seit November 2010 arbeiteten die Teams des AR 5 an ihren Kapiteln. Sie baten weitere rund 2.000 Experten, als "beitragende Autoren" Textteile zu ihren jeweiligen Spezialgebieten zuzuliefern. Ihre vertraulichen Kapitelentwürfe diskutierten die Teams erst intern, danach werden sie Regierungsvertretern und Tausenden externer Fachgutachter ("Expert Reviewers") )vorgelegt, die Kommentare abgeben durften. Allein bei der Arbeitsgruppe 1 gingen bis Dezember 2012 rund 52.000 Anregungen und Einwände ein. Für jedes Kapitel hatten zwei bis drei Begutachtungsredakteure ("Review Editors") außerdem darauf zu achten, dass alle Kommentare angemessen berücksichtigt werden. Der finale Entwurf des Berichtsteils der Arbeitsgruppe 1 war am Ende 2014 Seiten dick geworden.

Zuletzt wurde zu jedem der drei Berichtsteile eine etwa 30-seitige Zusammenfassung ("Summary for Policymakers", SPM) erstellt. Erst hierbei hatten die Regierungen direkte Mitsprachemöglichkeiten, sie dürfen aber die wissenschaftlichen Inhalte der zugrundeliegenden Berichte nicht verändern. Satz für Satz wurden die SPM-Entwürfe in mehrtägigen Sitzungen durchgearbeitet (beispielsweise für AG 1 vom 23. bis 26. September 2013 in Stockholm). Regierungen können bei diesen Sitzungen Formulierungen vorschlagen, die aber auf Informationen aus dem zugrundeliegenden Bericht basieren müssen; und das letzte Wort haben stets die Leitautoren der jeweiligen Kapitel (also Wissenschaftler).

Die Idee hinter dem aufwändigen Vorgehen: Durch ihre Zustimmung zu den IPCC-Berichten erkennen die Regierungen deren wissenschaftliche Aussagen explizit an. Doch bisweilen wird um die Formulierungen extrem hart gerungen, nach Vorlage des Fünften Sachstandsberichts wurde dieser Prozess von einigen beteiligten Wissenschaftlern teils heftig kritisiert.

 

Welche Kritik an der Arbeit des IPCC gab es?

Zwei Jahre nach Vorlage des vorletzten Sachstandsberichts (AR4) im Jahr 2007 hatte sich der IPCC mit schweren Vorwürfen konfrontiert gesehen. Der Report sei an etlichen Stellen unkorrekt, hieß es damals. Manche Kritiker behaupteten, der IPCC übertreibe die Risiken des Klimawandels bewusst. Tatsächlich fanden sich auf den rund 3.000 Seiten des AR4 lediglich zwei wirkliche Fehler: Die Arbeitsgruppe 2 hatte in ihrem Berichtsteil die Schmelzrate der Himalaja-Gletscher viel zu hoch angegeben (Arbeitsgruppe 1 übrigens hatte zum selben Thema korrekt gearbeitet). Ebenfalls in Teil 2 des Reports gab es eine falsche Zahl zum Anteil des Staatsgebiets der Niederlande, das unter dem Meeresspiegel liegt (die falsche Angabe war von der niederländischen Regierung zugeliefert worden). Betrugsvorwürfe gegen IPCC-Autoren, die vor allem auf Zitaten aus gehackten, privaten E-Mails basierten, erwiesen sich in mehreren Untersuchungen als haltlos.

Als Reaktion auf die Kritik durchleuchtete der Internationale Rat der Wissenschaftsakademien (IAC) im Jahr 2010 die Prozesse und Verfahren des IPCC. In seinem Schlussbericht attestierte der IAC dem IPCC insgesamt ausdrücklich eine gute Arbeit, empfahl aber einige Reformen. So wurde, damit der IPCC schneller reagieren kann, die Einrichtung des Exekutivkomitees angeregt. Um Fehler künftig noch besser zu vermeiden, sollten in den Autorenteams die Rolle der Begutachtungsredakteure gestärkt, außerdem Transparenz und Pressearbeit verbessert werden. Der IPCC hat die meisten dieser Empfehlungen inzwischen umgesetzt.

[ QUELLE : https://www.klimafakten.de/meldung/der-ipcc-ein-kurzportraet-teil-1 ]
Der IPCC - Ein Kurzportrait (Teil 2)

 

Wie entstehen die IPCC-Sachstandsberichte, und worum geht es in den einzelnen Teilbänden?

Der Fünfte Sachstandsbericht (AR5), erschienen 2013/14, war das Ergebnis eines mehr als fünfjährigen Arbeitsprozesses. (Allgemeine Hintergründe zum IPCC, seiner Arbeit und seinen Reports finden Sie hier.) Die Teilbände 2 und 3 des AR5 zum Beispiel, die im März und April 2014 vorgelegt wurden, waren jeweils weit mehr als tausend Seiten dick. In den Autorenteams saßen 310 bzw. 279 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 73 bzw. 57 Ländern. Während die Arbeitsgruppe (WG) 1 des IPCC von Naturwissenschaftlern geprägt wird (Physiker, Chemiker, Biologen, Meteorologen, Ozeanographen, Glaziologen usw.), wirken in WG 2 und 3 auch viele Sozial-, Politik- und Wirtschaftswissenschaftler mit. Sämtliche Autoren arbeiteten ehrenamtlich.

Teilband 1 behandelt die naturwissenschaftlichen Grundlagen des Klimawandels und künftige Entwicklungen des Klimasystems.

Teilband 2 analysiert die Auswirkungen der Erderwärmung auf Natur und menschliche Gesell- schaften sowie Möglichkeiten der Anpassung.

In Teilband 3 geht es um Minderung (engl. "mitigation" – also um Technologien und politische Maßnahmen, die den Klimawandel noch bremsen können, beispielsweise durch die Reduktion von Treibhausgasemissionen oder das evtl. Zurückholen von Treibhausgasen aus der Atmosphäre.

Die einzelnen Kapitel behandeln detailliert beispielsweise Ozeane und Küsten, Städte und einzelne Industrien, Landwirtschaft und Infrastrukturen usw. sowie verschiedene Politikinstrumente. Sie analysieren die Folgen des Klimawandels zum Beispiel für Nahrungsmittelsicherheit und Wasserversorgung, für Wirtschaftswachstum und Armutsbekämpfung. Sie untersuchen Faktoren, die die Vulnerabilität, also die Verwundbarkeit durch den Klimawandel beeinflussen. Grundsätzlich betrachtet der IPCC den globalen Klimawandel, AR5 enthält aber auch viele regionale Informationen. So legt die WG2 einen zusätzlichen Teilband über die einzelnen Weltregionen vor, darin findet sich auch ein Kapitel (Nr. 23) zu Europa.

Der Sechste Sachstandsbericht (AR6), der 2021/22 erscheinen soll, wird nach dem gleichen Prinzip gegliedert sein wie der AR5. Im September 2017 wurden auf einer Plenarversammlung des IPCC die Schwerpunkte und Kapiteltinhalte für die drei Teile beschlossen (sie sind hier veröffentlicht, jeweils in Englisch: Gliederung Band 1, Gliederung Band 2, Gliederung Band 3).

Welche Sonderreports gibt es vor dem nächsten Sachstandsbericht?

Zwischen den großen Sachstandsberichten, die etwa alle sieben Jahre das Wissen der gesamten Klimaforschung ordnen und zusammenführen, veröffentlicht der IPCC einzelne, kürzere Sonderreports zu Spezialthemen. Zwischen dem AR5 und dem AR6 sind es vier solcher Reports:
  • Sonderreport "1,5 Grad globale Erwärmung" (abgekürzt: SR1.5)
    Erscheinungstermin: 8. Oktober 2018
    Inhalt: die Folgen einer Erderwärmung um 1,5 °C und Möglichkeiten, den Temperaturanstieg noch auf dieses Maß zu begrenzen
  • Report zur Methodik der Emissionserfassung (abgekürzt: MR2019)
    Erscheinungstermin: Mai 2019
    Inhalt: Aktualisierung und Ergänzung der Richtlinien dafür, wie die einzelnen Staaten weltweit ihre Emissionen verschiedener Treibhausgase erfassen und für Klimaabkommen melden
  • Sonderreport zu Klimawandel und Landnutzung (abgekürzt: SRCCL)
    Erscheinungstermin: August 2019
    Inhalt: der Stand der Forschung speziell zu den Folgen des Klimawandels für die Landmassen (z.B. Wüstenbildung, Risiken für die Landwirtschaft usw.)
  • Sonderreport zu Ozeanen und Kryosphäre (abgekürzt: SROCC)
    Erscheinungstermin: September 2019
    Inhalt: der Stand der Forschung speziell zu den Folgen des Klimawandels für die Meere und Eismassen der Erde

Wie verlässlich sind die Aussagen in den IPCC-Reports?

Aufgabe des IPCC ist es, einen Überblick über den aktuellen Stand der Klimaforschung zu geben, ihn zu ordnen und wissenschaftlich zu bewerten. Dabei werden auch konträre Ansichten, Wissenslücken und Unsicherheiten dargestellt. Die Berichte durchlaufen ein mehrstufiges, sowohl internes wie externes Begutachtungsverfahren. Für eine erste Qualitätskontrolle sorgen die vielköpfigen Autorenteams, in das der IPCC ausgewiesene Fachleute zu den jeweiligen Themen beruft. Außerdem wirken mehrere Tausend externe Expertinnen und Experten mit, denen die Textentwürfe zur Begutachtung vorgelegt werden. Allein zu Teilband 3 des AR5 zum Beispiel brachten diese Gutachter 35.742 Anmerkungen vor, die dann von den Autorenteams eine nach der anderen abgearbeitet wurden. Den Transparenzregeln des IPCC folgend, werden diese Anmerkungen allesamt im Internet veröffentlicht, sobald der Schlussbericht selbst veröffentlicht ist.

Die IPCC-Sachstandsberichte berühren viele Wissensgebiete. Deren Besonderheiten (etwa spezifische Arbeitsweisen) werden vom IPCC in den einzelnen Teilbänden und Kapiteln berücksichtigt. So ist bekanntlich in den Naturwissenschaften mit ihren reproduzierbaren Experimenten generell ein anderer Grad an Objektivität von Aussagen möglich als in den Sozialwissenschaften. Sobald Gesellschaft, Politik und Wirtschaft zum Forschungsgegenstand werden, sind Experimente nur selten möglich, und Theorien können oft nicht in der Praxis getestet werden. Damit steigt die Unsicherheit von Aussagen, und es stehen sich oft sehr unterschiedliche Modelle gegenüber. Salopp gesagt: Das Verhalten von Menschen und somit die Wirkung politischer Maßnahmen lässt sich unmöglich so präzise vorhersagen wie das Verhalten von Treibhausgas-Molekülen. Weil die Ergebnisse ökonomischer Kosten-Nutzen-Rechnungen oder politischer Szenarien – etwa zur Verbreitung neuer Technologien – stark von den gewählten Annahmen abhängen, ist eine möglichst vielfältige Besetzung der Autorenteams und die externe Begutachtung der Berichtsentwürfe besonders wichtig.

Der IPCC hat eigene Begrifflichkeiten zur Beschreibung der Belastbarkeit von Aussagen festgelegt, die alle drei Arbeitsgruppen konsistent verwenden. Das "Vertrauensniveau" ("confidence level") für eine Aussage setzt sich zusammen aus je drei Abstufungen der "Beweislage" ("evidence"), also der Anzahl der verfügbaren Studien sowie deren "Übereinstimmung" ("agreement"). Die Teilbände 2 und 3 verwenden meist diese qualitative Skala (siehe Abbildung/Figure 1). Ist das Vertrauensniveau ausreichend hoch, wird eine quantitative Skala verwendet, werden also klar bezifferte, statistische Bezeichnungen verwendet. Dies ist vor allem im Teilband 1 der Fall, also im naturwissenschaftlichen Teil von AR5. Beispielsweise wird dort eine zu 95 bis 100 Prozent sichere Aussage durch die Formulierung "äußerst wahrscheinlich" gekennzeichnet.



Der IPCC betreibt keine eigene Forschung, Grundlage seiner Berichte sind vorhandene Studien – wo immer möglich solche, die das in der Wissenschaft übliche Peer-Review durchlaufen haben, bei dem (etwa in Fachzeitschriften) Expertenkollegen die Aufsätze vor ihrer Veröffentlichung prüfen. Allerdings sind nicht alle relevanten Veröffentlichungen peer-reviewed, z.B. Berichte von Behörden. Besonders die Arbeitsgruppen 2 und 3 sind auch auf solche sogenannte "graue Literatur" angewiesen, etwa fünf Prozent der von ihnen zitierten Studien sind nicht peer-reviewed. Nach den IPCC-Regeln ist die Nutzung grauer Literatur gestattet, wenn deren Qualität von den Autoren als ausreichend eingestuft wird. Die Autorenteams unterziehen daher Grauliteratur einem eigenen Peer-Review, begutachten sie also rückwirkend und durch mehrere Fachleute. Die Regeln schreiben zudem vor, dass alle verwendete Grauliteratur auf der IPCC-Website zugänglich und so öffentlich überprüfbar gemacht wird.

Wie politisch ist der IPCC?

Eine Grundregel des IPCC lautet, seine Reports sollen "policy relevant, but not policy-prescriptive" sein. Das heißt: Sie geben keine bestimmte Politik vor, sondern leuchten Vor- und Nachteile verschiedener Möglichkeiten und Szenarien aus, um informierte Entscheidungen in Politik, Wirtschaft oder Gesellschaft zu ermöglichen.

Diese Grundregel ist für die Arbeitsgruppen 2 und 3 von besonderer Bedeutung. Im Unterschied zur WG 1 befassen sie sich auch mit politischen Fragen, etwa jenen, welche Folgen der Klimawandel auf verschiedene Länder oder soziale Gruppen haben könnte, wie Kosten nach verschiedenen Gerechtigkeitsansätzen verteilt wären, welche Lebensstile mit welchen Folgen für die Allgemeinheit verbunden sind usw. Werte, die Entscheidungen beeinflussen können, diskutiert AR5 in ausführlichen Kapiteln über Ethik, den Umgang mit Risiken und Entscheidungsfindung im Angesicht von Unsicherheit.

[ QUELLE : https://www.klimafakten.de/meldung/der-ipcc-ein-kurzportraet-teil-1 ]


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